Schorsch Kirner
Expeditionen
Franz-Josef-Land

EXPEDITION ZU DEN „GOLFBÄLLEN DES TEUFELS“

Als Leiter einer wissenschaftlichen Expedition war Kirner im Juli 2005 unterwegs mit einem 24.000 PS starken russischen Eisbrecher. Ziel war das im Polarmeer gelegene Franz-Josef-Land. Diese Inselgruppe wurde erst 1873 entdeckt, war dann russisches Hoheitsgebiet und von 1930 – 1990 für westliche Besucher gesperrt.

Mit ungeheurer Kraft kämpft sich der Eisbrecher durch zeitweise 2m dickes Eis. Oft trübte dichter Nebel jede Sicht. Der Besuch von Eisbären und Walrossen, die auf Eisschollen lagen, erfreuten dann wieder das Auge. Sonst gab es nur Eis, oft aber auch in schönster Form als Eisberge und Eisschollen. Dann der erste Landausflug mit Schlauchbooten – und hier entdeckten sie ein geologisches Rätsel. Riesige Steinkugeln, die verstreut am Strand liegen, niemand weis wie sie entstanden sind.

Auf anderen Inseln suchten sie die Spuren der ersten Polarforscher und fanden ihre einfachsten Steinhütten, in denen sie den brutalen Polarwinter unter unvorstellbaren Strapazen überlebten – aber leider nicht alle.

Schlimm waren dann auch die Erkenntnisse der Wissenschaftler – Abschmelzen der Eisfläche, Verseuchung durch Atom-Müll, Vergiftung der Meerestiere.

Eine Besorgnis erregende Bilanz, vor allem auch deshalb, weil man kaum etwas dagegen tun kann.