Schorsch Kirner
Expeditionen
  Nordpol

EXPEDITION ZUM NORDPOL Auf den Spuren von F. Nansen

Ein "Kirner Vortrag" ganz anderer Art, denn diesmal war er nicht allein auf der Suche nach Menschen, die von der Zeit vergessen wurden, sondern machte sich mit einer internationalen Expedition auf den Weg zum Nordpol.

Per Flugzeug ging es zunächst über St. Petersburg nach Sibirien und von dort aus weiter zu einer Forschungs und Wetterstation, die bereits auf dem Eismeer liegt. Von hier aus wollten sie mit Schi und Schlitten zum Nordpol gehen.

Es erwartete sie bitterste Kälte von 38°C, die sich aber durch den aufkommenden Wind noch viel brutaler anfühlte. Es war der kälteste arktische Winter seit über 100 Jahren. Umso überraschter waren sie deshalb, als sie kurz nach dem Aufbruch durch eine breite Wasserrinne gestoppt wurden. Das meterdicke Eis war aufgebrochen und ein Weiterkommen zu Fuß nicht mehr möglich. Ein Hubschrauber flog die Gruppe aus dieser Gefahrenzone, dann konnten sie endlich die Schi anschnallen, den Pulka an den Hüftgurt hängen der Marsch begann. Es war ein langer, harter Weg durch die gefrorene Unendlichkeit. Immer wieder mußten meterhohe Eisverwerfungen überwunden werden, in denen sie sich fühlten, wie in einem Labyrinth des gefrorenen Irrsinns. Zwei Männer waren den Strapazen nicht gewachsen und mußten vom Hubschrauber abgeholt werden.

Dann war da aber auch wieder die Faszination und Schönheit des Eises, wenn es in der tief stehenden Sonne glänzte, die absolute Ruhe und unendliche Weite.

Fast unbeschreiblich aber waren dann die Gefühle, auf dem Punkt zu stehen, von dem aus es nur noch nach Süden geht, wo man mit ein paar Schritten sogar die Datumsgrenze überschreiten kann.

Es war wohl die Eroberung des Unnützen, aber wenn ein Mensch seine Träume erfüllen kann, dann ist er ein reicher Mensch.